Umkehr der Alterspyramide
In der Vergangenheit haben Verpackungshersteller und Unternehmen ihr Angebot an Verpackungslösungen stark an den Bedürfnissen der jüngeren Bevölkerungsgruppe ausgerichtet. Aus demographischen Gründen einerseits sowie aufgrund ihrer erheblichen Kaufkraft andererseits sind in Zukunft aber vermehrt Personen der Zielgruppe 60+ als potenzielle Kunden für Unternehmen interessant.
Demographisch gesehen wird die Gesellschaft in Folge einer steigenden Lebenserwartung sowie sinkender Geburtenzahlen im Durchschnitt immer älter. Noch im Jahr 1950 war die Zahl der Menschen unter 20 etwa doppelt so hoch wie die Zahl der Menschen, die 60 Jahre oder älter waren. Bereits im Jahr 2050 wird sich dieses Verhältnis jedoch umgekehrt haben. Dann gibt es mehr als doppelt so viele ältere wie jüngere Menschen. Und auch heute liegt die Zahl der über 60-jährigen in Deutschland bereits bei 18 Millionen.
Personen der Altersgruppe 60+ sind also eine wachsende Zielgruppe. Für Unternehmen stellt sich hier die Aufgabe, Anforderungen an eine seniorengerechte Verpackung zu ergründen, die vielfach produkt- und verpackungsspezifisch zu identifizieren sind. Klar ist, dass ein Konsument letztlich den Kauf eines bestimmten Verpackungstypus vermeiden wird, wenn dieses ihm wesentliche Problem verursacht. Welche Probleme haben Senioren aber mit handelsüblichen Verpackungslösungen?
Probleme der Generation 60+ mit Verbraucherverpackungen
Kritisiert wird eine Vielzahl von Faktoren. Zur Zufriedenheit der älteren Verbraucher wären zunächst einmal Verpackungslösungen wünschenswert, die Portionierungsmöglichkeiten vorsehen, eine optimale Lagerfähigkeit gewährleisten, attraktiv und produktadäquat gestaltet, gut wiederzuerkennen sind und weiteres mehr.
Hauptprobleme für ältere Konsumenten bei Verpackungen stellen laut einer Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) aber die Informationen auf der Verpackung sowie deren Öffnungsmechanismen dar. So berichtet über die Hälfte der befragten Personen, dass die Schrift zu klein und unleserlich ist. Informationen zum Haltbarkeitsdatum, zu den Inhaltsstoffen des Produktes oder auch Informationen zur Zubereitung sind in Folge dessen schlecht zu lesen.
Dass der Öffnungsmechanismus der Verpackung nicht funktioniert, äußern 75,4 % der befragten Personen. Mehr als 50 % geben an, dass die Lasche oder der Aufreißfaden nicht zu finden ist und 46 %, dass sehr viel Kraft benötigt wird. Ein Großteil der Verbraucher reagiert bei einer schlechten Beurteilung der Verpackung oder negativen Erfahrungen eindeutig: Produkte in Problemverpackungen werden nicht gekauft oder nicht wieder gekauft.